Neuer Ehrenbürger der Gemeinde Fürstenstein Manfred Himpsl: „Habe einfach nur meine Schuldigkeit getan“
In einer Feierstunde im Rathaus Ernennungsurkunde an den 15. Ehrenbürger in der langen Geschichte der Gemeinde Fürstenstein durch Bürgermeister Stephan Gawlik überreicht
Fürstenstein. Die schön gestaltete Tafel mit den Namen der bisher 14 Ehrenbürger der Gemeinde Fürstenstein, die im Sitzungssaal des Rathauses für alle sichtbar angebracht ist, wurde nun um einen weiteren Namen ergänzt. Mit Manfred Himpsl aus Oberpolling wurde eine verdiente Person des öffentlichen Lebens auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates Fürstenstein zum 15. Ehrenbürger in der langen Geschichte der Gemeinde Fürstenstein ernannt und ihm im Beisein seiner Familie, Freunde, Weggefährten und Ehrengäste durch Bürgermeister Stephan Gawlik in einem wunderbar gestalteten Festakt im schön geschmückten Sitzungssaal des Rathauses die Ernennungsurkunde überreicht.
Bürgermeister Stephan Gawlik und Altlandrat Franz Meyer fanden respektvolle Worte zur Lebensleistung des neuen Ehrenbürgers und ehemaligen Rektors, Kommunalpolitikers, Gemeindearchivars, Chef der „Oberpollinger Dorfratsch‘n“ und Buchautors, die von den Gästen mit stehenden Ovationen mehr als bekräftigt worden sind und die große Wertschätzung gegenüber dem neuen Ehrenbürger deutlich aufgezeigt haben. In seiner Dankesrede zitierte Manfred Himpsl Otto von Bismarck: „Meinen Dank habe ich nicht verdient, denn ich habe niemals um Dank gehandelt, denn ich habe einfach meine Schuldigkeit getan“. So der neue Ehrenbürger der Gemeinde Fürstenstein in seiner bekannten Bescheidenheit, ein Vorbild für viele Bürger in der Gemeinde Fürstenstein und darüber hinaus, dem diese große Ehre mit Recht zuteil geworden ist.
Nach einem Stück der Musikanten Michael Matheis und Maximilian Ragaller vom Trachtenverein „Birkenstoana“ aus Oberpolling, die diese Feier musikalisch sehr ansprechend umrahmt haben, ergriff Bürgermeister Stephan Gawlik das Wort.
Er begrüßte besonders Manfred Himpsl mit Gattin Gusti, die Kinder Iris und Klaus mit Familien, seine Freunde und Wegbegleiter Georg Fink, Willi Raster, Altlandrat Franz Meyer, Pfarrer Bernhard Tiefenbrunner, 2. Bürgermeister Walter Knoller, Ehrenbürger Frank Kubitschek, die Bürgermedailleninhaber Alois Mandl und Josef Enzesberger, die Fraktionssprecher Erich Hochleitner, Josef Thurnreiter und Bernd Uhrmann sowie Geschäftsleiter Tobias Klessinger von der Gemeindeverwaltung und dankte vorab schon den beiden Gemeindeangestellten Angela Obermeier und Silvia Zöls für die Organisation dieser wunderbaren Feier mit Schmuck des Sitzungssaales und Bewirtung der Gäste zum Ausklang. Sein herzlicher Dank galt auch dem Musikantenduett für die stimmungsvolle Umrahmung des Festaktes.
Seine sehr persönlich gehaltene Laudatio auf den neuen Ehrenbürger begann Bürgermeister Stephan Gawlik mit einem Zitat von Willy Brandt: „Wer Ehrenbürger wird, dem wird die höchste Bürgerehre zuteil“. „Wir dürfen heute die höchste Auszeichnung verleihen, die eine Gemeinde überhaupt vergeben kann – die Ehrenbürgerwürde. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist ein Symbol für außergewöhnliche Verdienste und herausragende Leistungen, die einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Gesellschaft und Gemeinde haben. Sie ist die höchste Anerkennung für das Leben und die Arbeit einer Person.“
In seiner Laudatio warf Bürgermeister Stephan Gawlik einen Blick auf das Leben und Wirken des neuen Ehrenbürgers.
Vom 01. August 1986 bis 31. Juli 2002 war Manfred Himpsl auf den Tag genau 16 Jahre lang Rektor an unserer ehemaligen Volksschule in Fürstenstein mit ihren damals noch drei Schulorten Fürstenstein, Oberpolling und Nammering, ehe er in gleicher Funktion zur Wilhelm-Niedermayer-Schule nach Tittling gewechselt ist. Das Amt des Schulleiters hat Manfred Himpsl stets mit großer Weitsicht, Umsicht und überaus großem Engagement ausgeübt. Dabei war es ihm immer ein großes Bedürfnis, an allen drei Schulorten ein besseres Schulumfeld für seine Schülerinnen und Schüler zu schaffen.
Was ihn besonders ausgezeichnet habe, so Bürgermeister Stephan Gawlik, sei sein damaliger Einsatz für den Erhalt aller drei Schulstandorte gewesen, so lange dies möglich war. „Kurz darauf mussten wir uns diesem Kampf dennoch geschlagen geben. Denn die neue Schulreform brachte Schließungen vieler Hauptschulstandorte mit sich. Dabei traf es neben der Volksschule Fürstenstein auch die Teilhauptschule Oberpolling. Und die damals negative Bevölkerungsentwicklung markierte zugleich auch das „Aus“ für viele kleine Grundschulen, in unserer Gemeinde war dies leider Nammering,“ schilderte Gawlik.
„Deshalb war die Errichtung der bis dahin fehlenden Schulsportanlagen Ende der Neunziger Jahre in Fürstenstein umso wichtiger, um wenigstens einen Schulstandort zukunftsfähig ausstatten zu können. Denn letztlich blieb die Grundschule Fürstenstein als einziger Schulstandort in unserer Gemeinde übrig.“
Während seines langjährigen Wirkens als Rektor an den damals drei Schulorten habe Manfred Himpsl Maßstäbe gesetzt, die auch bayernweit Respekt, Anerkennung, Beachtung und gebührende Würdigung erfahren hätten. Pionierarbeit habe der neue Ehrenbürger mit den beiden Projekten „50 Jahre Kriegsende“ und „50 Jahre Schule und Schulpolitik in der Gemeinde Fürstenstein – Auf den Spuren des Neubeginns“ mit einmaligen Ausstellungen und der Herausgabe eines Buches geleistet – bis heute ein wertvolles und unverzichtbares Nachschlagewerk. Unvergessen sei zudem die Errichtung von Schulgärten, die mit einer Fülle an Auszeichnungen honoriert wurden.
Doch das Engagement ging weit über das Schulumfeld hinaus. „Du wolltest nicht nur für Deine Schülerinnen und Schüler etwas bewegen, Dir war es auch wichtig, Dich für Deine Mitbürgerinnen und Mitbürger einzusetzenund zum Wohle Deiner Heimat zu handeln,“ so Stephan Gawlik in seiner Würdigung.
Und so begann bereits früh das Wirken von Manfred Himpsl in der Kommunalpolitik. Von Mai 1978 bis Oktober 1999 war er 21 Jahre lang Mitglied des Fürstensteiner Gemeinderates. Während dieser Zeit habe er sich nicht nur mit großem Engagement ehrenamtlich in den Dienst des Gemeinwohls gestellt, sondern die Geschicke unserer Gemeinde und deren Entwicklung entscheidend mitgeprägt, denn er war Ideengeber, Motor, Gestalter und Visionär im Gemeinderat und auch innerhalb der CSU-Gemeinderatsfraktion.
„Die Liste der Maßnahmen und Projekte, die Du mit auf den Weg gebracht und begleitet hast ist lang: So wurde zum Beispiel die Ortskernsanierung in Fürstenstein im Rahmen der Städtebauförderung durchgeführt und auch das Gemeindezentrum mit Rathaus, Sitzungssaalgebäude, Bauhof, Feuerwehrgerätehaus und Sparkasse ist Anfang der Achtziger Jahre entstanden. Auch die Dorferneuerungen in Oberpolling und Nammering und der Bau unserer beiden Kläranlagen wurden von Dir unterstützt.“
„Dein Sachverstand und Rat waren in all den Jahren sehr gefragt und hatten großes Gewicht. Dein Ausscheiden aus dem Gemeinderat bedeutete nicht nur für das Gremium, sondern für die gesamte Gemeinde und ihre Bevölkerung einen erheblichen Verlust. Dennoch bist Du bis heute ein sehr politischer Mensch geblieben und ich darf Dir an dieser Stelle ganz besonders danken, dass Du uns für den heutigen Schulstandort mit direkter Verbindung zur Dreifachturnhalle sensibilisiert und motiviert hast,“ würdigte Stephan Gawlik den neuen Ehrenbürger Manfred Himpsl.
Doch auch hier war noch lange nicht Schluss für den Geehrten. Denn Manfred Himpsl wirkte in zahlreichen Vereinen mit, insbesondere dem SV Oberpolling, deshalb sei heute auch mit Ehrenvorstand Georg Fink ein langer Wegbegleiter mit anwesend. Des Weiteren stellte Gawlik vor allem auch das gemeinsame Wirken mit seinem Freund Willi Raster heraus.
„Ihr habt gemeinsam das im doppelten Sinne „gewichtige“ Buch „Das schöne Dreiburgenland“ veröffentlicht. Auf 568 Seiten ist durch Euch ein einmaliges Nachschlagewerk mit 20 Kapiteln über das Dreiburgenland, seine Historie und alles Wichtige und Wissenswerte entstanden. Ein Buch dieser hohen Qualität über unsere Heimat hat es weder vorher noch nachher gegeben. Es ist wahrlich ein Schatz, der für die nachfolgenden Generationen noch wertvoller werden wird.“
In der Nachfolge seines sehr geschätzten Vorgängers Rektor Erwin Güll habe Manfred Himpsl das Schularchiv nicht nur weiter gepflegt, sondern auch ein Heimatarchiv neu aufgebaut. Zuerst in der Oberpollinger Schule und später dann im Postweg in Fürstenstein – und auch beim Heimatarchiv hätten Willi Raster und er sich als eingespieltes Team bestens ergänzt.
„Und was wäre die „Oberpollinger Dorfratsch’n“ ohne Manfred Himpsl gewesen? Du warst viele Jahre „Chefredakteur“ des wichtigsten Informations- und Nachrichtenblattes von Oberpolling. Und auch die Geschichte der „Oberpollinger Dorfratsch’n“ hast Du zusammen mit Willi Raster in Buchform gegossen. So erschien im Jahr 2000 das Buch „50 Jahre Dorfratschn – Kirche. Eine Ortschronik von Oberpolling.“ Für Viele bis heute das Lexikon von und über die Geschichte und Entwicklung Oberpollings bis zur Jahrtausendwende schlechthin,“ so Bürgermeister Stephan Gawlik in seiner Laudatio.
Doch was einen Menschen wohl genauso sehr auszeichnet wie sein Wirken, ist sein Wesen. „Wenn man Deine Mitbürgerinnen und Mitbürger oder ehemaligen Schülerinnen und Schüler fragen würde, wie sie Dich beschreiben sollten, dann würden sicherlich folgende Eigenschaften genannt: herzlich, ehrlich, gerecht, menschlich, zielstrebig, entschlossen, tatkräftig, geerdet, durchsetzungsfähig, vielseitig, innovativ, offen und väterlich.“
„Du gingst stets mit großer Tatkraft und Motivation voraus. Und dafür möchte ich Dir heute nicht nur meinen Dank, sondern auch meine Bewunderung aussprechen. Du bist ein Vorbild für uns alle.“ Persönlich freue es ihn sehr, dass sich im Laufe der Jahre eine schöne und gute Freundschaft entwickelt habe, die er nicht mehr missen möchte, so der Bürgermeister.
Nach diesen zum Schluss der Laudatio sehr persönlich gehaltenen Worten überreichte Bürgermeister Stephan Gawlik mit großer Freude die Auszeichnung zum Ehrenbürger an Manfred Himpsl. Diese hohe Ehre solle ein sichtbares Zeichen des Dankes, der respektvollen Anerkennung und der großen Wertschätzung für seine Lebensleistung sein. An Ehegattin Gusti Himpsl überreichte Stephan Gawlik einen Blumenstrauß und dankte ihr für das große Verständnis in den vielen Jahren und der Unterstützung als starke Partnerin an seiner Seite.
Mit einem lang anhaltenden, kräftigen Applaus der sich von den Plätzen erhebenden Gäste wurde die Verleihung der Ehrenbürgerwürde bekräftigt und abgeschlossen.
Altlandrat und Staatssekretär a.D. Franz Meyer zeigte sich mehr als beeindruckt von dieser Feier und der Würdigung der Lebensleistung durch den Bürgermeister. Und direkt an Manfred Himpsl gewandt sagte Franz Meyer: „Als langjähriger Wegbegleiter und Freund bin ich gerne bei dieser Deiner Feier dabei. Ich danke dem Fürstensteiner Gemeinderat für den einstimmigen Beschluss, Dich zum Ehrenbürger zu ernennen. Ich habe vieles von dem, was Bürgermeister Gawlik angesprochen hat, persönlich mit Dir erlebt und begleitet und dafür bin ich stolz und dankbar. Du hast, was für mich sehr wichtig war, auch im politischen Alltag die christlichen Werte vorgelebt und als wertvoller Pädagoge an viele weitergegeben. Und Du warst in vielen Fällen als Mann der Praxis mir ein wichtiger Ratgeber und Freund. Danke für Dein Wirken in der Hoamat, im schönen Dreiburgenland, in der Gemeinde Fürstenstein, deren Geschicke Du viele Jahre mitgestaltet hast und deren Geschichte Du zusammen mit Willi Raster in den wunderbar gestalteten Büchern für die Nachwelt niedergeschrieben und für die nächsten Generationen erhalten hast. Eine Arbeit die unbezahlbar ist. Herzlichen Glückwunsch zu dieser hoch verdienten Auszeichnung und weiterhin viel Glück und Gesundheit auf Deinem weiteren Lebensweg,“ würdigte der Altlandrat den neuen Ehrenbürger unter großem Applaus.
Nach einem weiteren Musikstück der Oberpollinger Musikanten trat der neue Ehrenbürger Manfred Himpsl sichtlich gerührt und von den Worten der Vorredner beeindruckt an das Rednerpult. Er zitierte zu Beginn seiner Rede Otto von Bismarck: „Meinen Dank habe ich nicht verdient, denn ich habe niemals um Dank gehandelt, denn ich habe einfach meine Schuldigkeit getan“. Trotz aller Bescheidenheit konnte man Manfred Himpsl an seinen leuchtenden Augen die Freude über die Ernennung ansehen und in seinen Dankesworten spüren.
Zuallererst bedankte sich der so Geehrte bei den Bürgermeistern Stephan Gawlik und Walter Knoller, bei Andrea Kleingütl und Geschäftsleiter Tobias Klessinger und beim gesamten Gemeinderat für dessen einstimmigen Beschluss, ihm die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.
In seinen 21 Jahren als Gemeinderat konnte er sich stets über viele treue Begleiter freuen, wie Altlandrat und Staatssekretär a.D. Franz Meyer oder den Abgeordneten Konrad Kobler, die ihm bei kniffligen Fragen und Anliegen geholfen hätten und dadurch gemeinsam vieles bewegen konnten.
Als langjährige Freunde bezeichnete er die ehemaligen Gemeinderatsmitglieder Frank Kubitschek und Alois Mandl und dankte den beiden für die begleitende Unterstützung.
Ein stets treuer Mitarbeiter als Oberpollinger Dorfratsch’n-Chef, Buchautor und Archivpfleger sei ihm sein Freund Willi Raster gewesen. Er dankte ihm für diese großartige Zusammenarbeit und Unterstützung, genau wie nachfolgend SVO-Ehrenvorstand Georg Fink, der als Nachfolger einiger seiner Ämter beim SV Oberpolling ihm bis heute stets ein wichtiger Wegbegleiter geblieben sei.
Er bedankte sich besonders bei seinem lieben geistlichen Freund Pfarrer Bernhard Tiefenbrunner, mit dem ihn nicht nur die Leidenschaft für den Fußball verbinde, sondern auch die Leidenschaft für den Seligen Hartmann, dem Schutzpatron der Oberpollinger Kirche.
Sein ganz besonderer Dank galt aber seiner Familie mit Gattin Gusti, den beiden Kindern Iris und Klaus, ihren Partnern Robert und Ruth und den geliebten Enkelkindern Veit, Linus, Jaron und Jolanda, die ihn in den letzten zwei Jahren seiner schweren Krankheit begleitet und stets unterstützt haben.
Zu seiner Frau gewandt sagte Manfred Himpsl: „Meiner besseren Hälfte gebührt meine größte Hochachtung. Ihr, meine große Familie, habt mir im Endeffekt durch Eure große Unterstützung den Weg zu dieser heutigen Ehrung erst ermöglicht.“ Er dankte auch seinem bei der Feier anwesenden Logopäden Zentgraf Volkhart für die Unterstützung nach seiner schweren Erkrankung und bedankte sich bei allen Gästen für die besondere Ehre an diesem für ihn besonderen Tag.
Beim anschließenden, liebevoll aufgebauten Buffet konnten die Gäste mit einem Glas Sekt auf den neuen Ehrenbürger anstoßen und ihm ihre persönlichen Glückwünsche aussprechen.
Bericht und Bild Josef Enzesberger
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